das motto des tages hätte lauten können: der norden lädt zum kochen ein. denn es gab ein norddeutsches menü, mit viel fisch und sonstigen frischen meeresbewohnern. für festländler, wie mich sozusagen aus der puszta gab es einiges an unbekannten gerichten. da ich jedoch von haus aus neugierig und gut erzogen bin, habe ich alles brav probiert und ich muss sagen: es hat mir sehr gut geschmeckt, ich würde es wieder tun. ich meine, den gestrigen tag zu wiederholen inklusive nordseekrabben zum selber pulen. auch wenn ich es noch etwas üben muss, um davon innerhalb absehbarer zeit auch satt zu werden.
kleiner tipp: frische krabben auf schwarzbrot mit butter oder sogar mit rührei und gewürzgurken schmeckt einfach unglaublich lecker.
übrigens habe ich auch sprachlich was dazugelernt: denn bremisch korrekt heisst es eigentlich: granat pulen. die richtigkeit dieses ausdrucks konnte mir sogar mein freund gestern abend, als ich kurz vor mitternacht nach hause kam, bestätigen.
neben krabben gab es zwei riesige fischplatten. ich glaube, wenn es nichts anderes gegeben hätte, wären wir vom fisch und dem leckeren brot auch satt geworden.
für alle, die an diesem schönen herbst-samstag gern etwas warmes essen wollten, gab es eine leckere kartoffel-möhren-suppe mit meersalz und einer prise chili abgeschmeckt. mit etwas geräuchertem fisch und einem klecks meerettich war sie eine wahre kulinarische offenbarung.
nach einer kurzen verschnauf- und klönschnack-pause gab es eine echte norddeutsche spezialität: das labskaus mit rote-beete und gewürzgurken. ich bin mir nicht ganz sicher, ob die rote beete oder eher das labskaus die foodblogger geteilt hat. die rote beete konnte man bei nichtgefallen weglassen. für mich gehören gurken und rote-beete jedoch geschmacklich einfach dazu.
das labskaus ist wieder ein gutes bespiel dafür, wie man aus wenigen zutaten (corned beef + kartoffeln, pfeffer) schnell etwas leckeres zaubern kann. dafür, dass es nicht gerade fotogen ist, kann es ja nicht. wem die optische herausforderung des labskauses noch nicht ausgereicht hat, konnte die optik mit einem brathering (engl. brathering *ggg*) verbessern.
“bratheringe sind ein einfaches gericht der deutschen küche aus gebratenen, marinierten heringen.
zur zubereitung werden ganze, grüne (frische) heringe in mehl gewendet oder paniert, gebraten und anschließend in einer kurz gekochten marinade aus essig und wasser, zwiebelringen, salz, gewürzen wie pfeffer, lorbeer und senfkörnern sowie etwas zucker eingelegt. sie werden kalt und gut durchgezogen mit brot, bratkartoffeln oder pellkartoffeln serviert. durch das einlegen werden die dünnen gräten des grünen herings teilweise aufgelöst, sodass diese beim verzehr kaum stören.” (infos von hier)
als nächstes wurden möhren, lauch und zwiebeln geputzt und fein geschnitten, für die muscheln in sahne-pastis-sauce. für mich war es das erste muschelgericht, mal abgesehen von den wenigen pizzen mit meeresfrüchten, die ich während meines studiums vor vielen jahren verzehrt habe.
fazit: wenn man mir die muscheln so fertig mit einem glas wohl temperierten weisswein und einem stück baguette serviert, gern wieder. ich glaube aber nicht, dass ich mich jemals trauen werde, muscheln selbst zuzubereiten.
steph hatte als organisatorin an alles gedacht. so hatte sie sicherheitshalber zwei kg vom feinsten französischen käse und dazu passenden rotwein besorgt. alle, die von den vorherigen gängen noch nicht pappsatt waren, konnten mit gutem gewissen zulangen.
alle anderen wollten aber auch nicht unfreundlich wirken und so probierte jeder mal ein stück hiervon, ein kleines stück davon. der blauschimmel-käse war in wenigen minuten alle. ich muss zugeben, mit dem leckeren rotwein fiel es mir auch nicht gerade schwer, beinahe alle sorten zu testen.
fazit: man muss nicht immer kochen, um was leckeres am abend zu sich zu nehmen.
einige foodbloggerinnen waren noch der meinung, dass das waffeleisen nicht umsonst hierhin geschleppt werden wollte. also gab es noch kurzerhand eine portion waffel mit dem leckersten kräuterquark, was ich je probiert habe. da ich zu diesem zeitpunkt bereits hoffnungslos gesättigt war, habe ich nur dieses eine foto schießen können. an dem bild kann man jedoch erkennen, dass die waffeln superknusprig waren und eine perfekte farbe hatten ich brauche also doch noch ein küchengerät *grrrrr*
das war unser perfekter foodbloggertag in hamburg, mit einer perfekten küche (jedoch ohne kartoffelstampfer, wie wir feststellen mussten), mit der perfekten aussicht, auch im übertragenen sinne. denn es wird 2011 auch wieder ein foodbloggertreffen im hamburg geben.
dazu sind alle foodblogger/innen und kochbegeisterte eingeladen. es ist immer wieder interessant, die leute, die man aus dem internet “kennt” und die gleichen vorlieben haben, auch einmal persönlich kennenzulernen.
bis dahin… wir lesen uns…
ups, beinahe vergessen: vielen dank an steph für die großartige organisation und das besorgen aller notwendigen zutaten zum kochen, erlesenen getränken, deko etc. falls ich was vergessen haben wollte, bitte ergänzen….